Direkt zum Seiteninhalt springen
Filmstill aus „The Bride" von Myriam U. Birara. Eine Frau, die traurig nach unten blickt, steht neben einem Mann, der sie lächelnd anschaut.
© Bora Shingiro

So 19.02.
19:00

Einige Jahre nach dem Genozid an den Tutsi träumt Eva, eine junge Frau, von einer medizinischen Ausbildung. Dann aber wird sie von einer Gruppe von Männern entführt – Teil eines traditionellen Heiratsrituals namens Guterura. Von ihren konservativen Tanten, die sie dazu drängen, die Situation zu akzeptieren, fühlt sich Eva im Stich gelassen. Sie muss lernen, mit ihrer neuen Lebensrealität klarzukommen, nun, da sie mit Silas, einem Mann, den sie nie wollte, und dessen Cousine einen Haushalt teilt. Zu dieser entwickelt sie eine tiefe Freundschaft, die immer enger wird, während die beiden Tee kochen, sich gegenseitig die Haare machen oder Taschen aus Perlen knüpfen. Sie erzählen sich die Geschichten ihrer Familien und sprechen über den Genozid. Als sie vom tragischen Schicksal der Familie ihres Mannes erfährt, ist Eva hin- und hergerissen, ob sie bleiben oder weglaufen soll. Biraras Darstellung einer Freundschaft vor dem Hintergrund einer Zwangsehe und ihre leise Thematisierung des Genozids sind herausragend. Mit seiner minimalistischen Ästhetik gelingt es dem Film – für ein Debüt außergewöhnlich eindrucksvoll –, eine bestimmte Melancholie, Schönheit und Sensibilität zu vermitteln. (Jacqueline Nsiah)

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)